Donnerstag, 30. Juni 2016

[Rezension] „Die Eismacher“ von Ernest van der Kwast



„Die Eismacher“ ist ein Roman von Ernest van der Kwast und erschien 2016 im btb Verlag.

Im Norden Italiens liegt das Tal der Eismacher. Die Talaminis haben sich seit fünf Generationen dem Eismachen verschrieben und somit behauptet Giuseppe Talamini sogar, dass die Eiscreme dort erfunden wurde. In den Sommermonaten zieht die Familie nach Rotterdam, wo sie ein kleines Eiscafé betreiben. Dort gibt es allerlei Eissorten. Aber der älteste Sohn, Giovanni, bricht mit der Tradition und widmet sich voll und ganz der Literatur. Eines Tages sucht sein Bruder Luca ihn auf. Luca ist mittlerweile mit Sophia verheiratet, in die beide Brüder eins verliebt waren. Und Luca hat eine sehr ungewöhnliche Bitte…

Meine Meinung:
Ich hatte einige Schwierigkeiten in das Buch reinzukommen und es ist doch auch nicht mein Schreibstil irgendwie, dennoch fesselte mich das Buch immer wieder. Spätestens als Luca mit seiner ungewöhnlichen Bitte an Giovanni herantrat, hatte mich der Autor fest im Bann. Es war also erst Liebe auf den zweiten Blick. Zum Anfang springen wir viele Jahre zurück um die Entstehung des Speiseeises zu erfahren, war es doch eine ganz andere Zeit als heute. Außerdem bekommen wir einen wirklich guten Einblick in die Arbeit und Familienzeit einer Eismacherfamilie. Viel Zeit für Familie bleibt da einfach nicht. Die Talaminikinder wurden seit jeher ins Internat geschickt und wuchsen zumeist bei den Großeltern auf. Nur in den Sommerferien durften sie Zeit mit ihren Eltern verbringen, die widerum aber zur Hochsaison den ganzen Tag im Eisladen standen. Die Literatur- und Lyrikgeschichten von Giovanni, die immer mal wieder zwischendrin erzählt wurden, haben mir allerdings nicht so sehr zugesagt, obwohl auch hier viele kleine Anekdoten ganz lustig waren. Wer dieses Buch lesen möchte, der braucht mitunter Zeit. Auch wenn man vielleicht nicht gleich in die Geschichte kommt, so sei es empfohlen durchzuhalten – die Geschichte entwickelt sich wirklich langsam und macht dann sehr nachdenklich.

Das Cover mag ich sehr gerne. Natürlich ist ein schönes farbenfrohes Eis zu sehen. Wie sollte es wohl sonst auch anders sein?

Ernest van der Kwast wurde 1981 in Bombay geboren – er ist halb indisch, halb niederländischer Herkunft. Sein erster Roman, ein autobiografischer Roman, „Mama Tandoori“, wurde sofort ein Bestseller. Er wurde sogar als Theaterstück adaptiert. Der Autor lebt in Rotterdam und Südtirol.

Fazit: 

Ich möchte mich ganz recht herzlich bei der Randomhouse Verlagsgruppe bedanken, die mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.


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